Halten Sie in einem chinesischen Unternehmen eine Präsentation , werden Sie dies vermutlich auf Englisch tun. Machen Sie sich bewusst, dass Sie damit in einer Fremdsprache kommunizieren und deshalb häufiger Missverständnisse auftreten können.
Deshalb gilt:
Sprechen Sie langsam, deutlich und in kurzen Sätzen. Machen Sie Sprechpausen.
Zeigen Sie viel Text auf Ihren Präsentationsfolien. Das gelesene Wort ist oft leichter zu verstehen als die gesprochene Sprache.
Fügen Sie viele visuelle Elemente ein. Bilder, Grafiken und Videoclips vermitteln einige Informationen vielleicht leichter als viele beschreibende Worte.
Beachten Sie zudem die folgenden Besonderheiten des chinesischen Präsentationsstils:
Viel zählt viel
Chinesen schätzen viele Informationen. Beschränken Sie sich daher nicht auf die Ihrer Meinung nach wichtigsten Punkte, sondern betten Sie Ihr Thema in einen größeren Zusammenhang ein. Geben Sie viele Ein- und Ausblicke. Im Einzelfall können Sie Folien auch überspringen, aber mit der Fülle an vorhandenen Informationen signalisieren Sie den Wert und die Wichtigkeit Ihres Themas.
Wiederholungen sind wichtig
Wiederholen Sie sich – und zwar ganz bewusst! Die Bedeutung und Relevanz einer Sache wird in China nicht dadurch ausgedrückt, dass man sie als wichtig bezeichnet, sondern indem man sie immer wieder anspricht.
Kernaussagen zum Schluss
Das Wichtigste wird somit am Schluss erwartet. Fassen Sie deshalb am Ende Ihrer Präsentation noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen.
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Hightech und Innovationskraft sind in China gefragt. Nutzen Sie deshalb multimediale Elemente für Ihre Präsentation. Spielen Sie z. B. kurze Filmsequenzen ein: Ihre Produkte im Einsatz, eine virtuelle Firmenbesichtigung, eine Vorstellung des Teams per Live-Schaltung. Stellen Sie evtl. auch Ihre gesamte Präsentation als Filmbeitrag zur Verfügung.
Es kann übrigens sein, dass Sie während Ihrer Präsentation auch ohne ausdrücklichen Hinweis gefilmt werden. Falls Teile Ihrer Präsentation vertraulich sind, sprechen Sie diesen Punkt an.
Westlicher Humor
Aufgrund des unterschiedlichen kulturellen Hintergrundes werden westlicher Humor und Witze von den meisten Chinesen nicht verstanden. Verzichten Sie daher bei Ihrer Präsentation auf lustige Eröffnungsanekdoten oder Scherze. Stattdessen wird Ihr eher ernstes Auftreten als respektvoll wahrgenommen.
Häufiges Nicken richtig deuten
Als Präsentator achten Sie auf bestimmte Signale Ihrer Zuhörer. Häufiges Nicken und Ja-Sagen bzw. „yes, yes“ werden Sie wahrscheinlich ganz selbstverständlich als Zustimmung deuten. In China heißt das jedoch zunächst nur, dass man Ihnen zuhört und generell offen und bereit ist. Mit Nicken und Ja-Sagen ist also keine Bejahung verbunden, dass etwas verstanden wurde oder man mit Ihren Ideen und Vorschlägen einverstanden ist.
Schweigen ist Wertschätzung
Wenn Sie Fragen an Ihre Zuhörer stellen oder diese in die Diskussion einbeziehen möchten, lassen Sie sich nicht von ihrem Schweigen irritieren. Schweigen signalisiert in China auch Wertschätzung. Dass Ihre chinesischen Zuhörer nichts sagen, bedeutet, dass sie das, was Sie vorgetragen haben, erst einmal reflektieren. Ihre Ausführungen sind in einem ganz positiven Sinne „bedenkenswert“, sie sind es wert, still darüber nachzusinnen.
Gesenkter Blick zeugt von Respekt
Augenkontakt zu halten, ist in China nicht so ausgeprägt wie Sie es gewöhnt sind. Wenn Ihre Zuhörer Sie nicht ansehen, ist dies nicht mit Desinteresse gleichzusetzen. Ein gesenkter Blick signalisiert konzentriertes Zuhören und Respekt.
Beifall Klatschen?
In China endet ein Vortrag häufig damit, dass der Präsentator freundlich Beifall klatscht. Gemeint ist damit nicht, dass er sich selbst lobt oder die Zuhörer dazu auffordert. Nein, er applaudiert dem Publikum und dankt für die ihm geschenkte Aufmerksamkeit. Sie können gerne Ihre Präsentation ebenso beenden: „Vielen Dank für Ihr Interesse!“
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