10 Tipps zur US-amerikanischen Geschäftskultur

Tipp 1: Seien Sie hilfsbereit und gastfreundlich!

Die amerikanische Kultur ist geprägt von Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft. Für die Siedler in der Pionierzeit waren das lebenswichtige Eigenschaften, und beides wird noch immer erwartet. Damals wie heute ist es wichtig, ein guter Nachbar (neighborly) zu sein. Dazu gehört, dass man einander anbietet, jederzeit vorbeischauen oder anrufen zu können. Das sollten Sie nicht immer wörtlich nehmen, in bestimmten Situationen wird ein solcher Satz aber erwartet.

Im Geschäftsleben drückt sich die Hilfsbereitschaft z.B. in der Informationsweitergabe aus. Ihre amerikanischen Kollegen werden Ihnen unaufgefordert Informationen zukommen lassen, die für die Zusammenarbeit von Bedeutung sind, und wenn Sie in einem Projekt zusammenarbeiten, werden sie stets bereit sein, auch die Themen zu besprechen, die Ihnen am Herzen liegen – sowohl während als auch außerhalb der Teamsitzungen.

Tipp 2: Geben Sie positive Antworten!

In den USA werden Sie ständig Sätze wie „How are you?“ oder „Let’s get together for a drink some time“ hören. Das sind Floskeln, die zur amerikanischen Freundlichkeit gehören. Es wird von Ihnen keine ausführliche Antwort erwartet; geben Sie stets positive Antworten und glauben Sie Einladungen erst, wenn Sie mit einem konkreten Termin verbunden sind!

Tipp 3: Verstehen Sie Amerikaner wörtlich – sie meinen, was sie sagen!

Ein Amerikaner meint generell alles so, wie er es sagt: Er gehört einer Niedrig-Kontext-Kultur an. In einer Niedrig-Kontext-Kultur gibt man dem Gesprächsteilnehmer die Information, die er braucht, um an dem Gespräch teilzunehmen. Es wird nicht erwartet, dass er über andere Kanäle Informationen erhalten hat. Kommunikation in einem Niedrig-Kontext-Land bedeutet, dass die Sprache klar ist, nichts zwischen den Zeilen gesagt wird, viel Information gegeben und verlangt wird, und vieles schriftlich festgehalten wird. Sie sollten also nicht interpretieren, was Ihr amerikanischer Geschäftspartner Ihnen mitteilt. Gedanken wie „Was könnte er damit gemeint haben….?“ braucht man sich nicht zu machen, denn wenn man ein Verständnisproblem hat, sollte man ihn direkt darauf ansprechen. Der einleitende Satz könnte lauten: „Did I understand you correctly?“ Dann erläutern Sie in Ihren eigenen Worten, was Sie verstanden haben. Man wird Ihnen deshalb keine mangelnde Intelligenz unterstellen, sondern wird Ihren Willen zur Klarheit schätzen.

Tipp 4: Planen Sie die Zeit!

Wie Deutschland hat auch die USA ein monochrones Zeitverständnis, das heißt, man legt Wert auf Zeitplanung. Aufgaben werden nacheinander abgearbeitet. Eine Arbeit abzuschließen und dann erst die nächste zu beginnen, ist jedoch in unserem anspruchsvollen Arbeitsleben für viele von uns Luxus geworden. Gerade in der Zusammenarbeit mit Amerikanern ist es daher wichtig, kurz und knapp den Stand eines Projekts erläutern zu können. Sie brauchen dafür keine fein ausgearbeitete Präsentation, denn die Vorbereitung würde zu viel Zeit kosten, die gewinnbringender genutzt werden kann.

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Tipp 5: Wahren Sie körperliche Distanz!

Die USA gehören zu den Kulturen, in denen Menschen eine größere körperliche Distanz wahren. Kommen Sie Ihrem Gegenüber nicht zu nahe und entschuldigen Sie sich, wenn Sie sich an Leuten vorbeidrängen müssen! „Excuse me“ ist das Zauberwort. Sie werden sehen, dass die Leute Ihnen Platz machen und sich oft dabei noch entschuldigen.

Im amerikanischen Geschäftsleben gehen Sie mit Körperkontakt sehr sparend um. Sie schütteln Hände bei der Begrüßung, oft auch nur das erste Mal. In manchen Branchen gibt’s Küsschen, in den USA meistens nur eins. Lassen Sie hier Ihren amerikanischen Gastgebern die Führung und folgen Sie ihrem Beispiel.
Ich habe erlebt, dass Männer (Kollegen) sich umarmen. Das ist eine Art „shoulder hug“, eine Schulter berührt die Schulter des anderen.
Berührungen am Arm oder an der Schulter, wie sie bei uns durchaus üblich sind, sollten Sie ganz besonders im Umgang mit dem anderen Geschlecht unterlassen. Es könnte als Belästigung ausgelegt werden.

Tipp 6: Verlassen Sie sich auf Ihre eigenen Leistungen!

Die USA haben eine individualistische Kultur, das heißt, jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. Es zählt nicht die Gruppenzugehörigkeit oder in welchen Stand man hineingeboren wurde, sondern die eigene Leistung. So kann der amerikanische Traum wahr werden – vom Tellerwäscher zum Millionär!
Hier ist natürlich auch wichtig, dass Sie Ihre Leistungen ins rechte Licht rücken. Was bei uns als Übertreibung gilt, ist es in den USA noch lange nicht.

Tipp 7: Erwarten Sie keine hohe Machtdistanz!

Mit Machtdistanz ist das Maß an Ungleichheit gemeint, das jemand zu akzeptieren bereit ist. In USA werden Menschen in hohen Positionen zwar geachtet und respektiert, autoritäres Verhalten, Bevormundung oder gar Arroganz werden jedoch nicht toleriert. Tragen Sie als Chef Ihren Koffer selbst und behandeln Sie Service-Personal respektvoll!

Tipp 8: Konfrontieren Sie Amerikaner nicht mit ungewohntem Verhalten!

Amerikaner sehen sich zwar als weltoffenes Volk und Innovation wird sehr begrüßt, konfrontieren Sie sie jedoch nicht mit fremdem und ungewöhnlichem Verhalten! Das würde nicht verstanden werden.

Ungewöhnliches Verhalten wäre z.B. beim Mittagessen ein Bier zu trinken, den Dress Code nicht zu respektieren, starkes Gestikulieren, ein allzu sportlicher Fahrstil, nach dem Essen im Restaurant länger sitzen bleiben zu wollen, Small Talk als unwichtig zu betrachten oder allzu „ehrliche“ Meinungen von sich zu geben.

Tipp 9: Verwenden Sie im Geschäftsleben nicht zu viel Zeit zum Aufbau einer persönlichen Beziehung!

Amerikaner sind im Geschäftsleben kurzzeitorientiert. Persönliche Beziehungen zählen nicht, es geht um das Geschäft und dessen erfolgreiche Abwicklung. Der Versuch, eine persönliche Beziehung in einem geschäftlichen Kontext aufzubauen, wird nicht verstanden. Wenn Sie eine persönliche Beziehung zu einer Person haben, wäre es meistens nicht empfehlenswert, diese für ein Geschäft nutzen zu wollen. Das könnte die Ernsthaftigkeit der Beziehung infrage stellen und als Opportunismus ausgelegt werden. Auch in den USA ist eine persönliche Beziehung ein Privileg.

Tipp 10: Achten Sie auf Gleichberechtigung!

In den USA herrscht das Verständnis, dass alle Personen gleiche Rechte und Chancen besitzen. Niemand hat einen Anspruch auf Privilegien – bedanken Sie sich also für Dienstleistungen, egal ob Sie dafür bezahlen oder nicht!

Autorin: Johanna Marius – Die Übersetzerin und Dolmetscherin Johanna Marius verweist auf eine langjährige Erfahrung als interkulturelle Trainerin. Durch ihre vielseitige Auslandserfahrung, insbesondere in einigen afrikanischen Ländern, ist sie international gut vernetzt. Heute leitet sie das Münchner Institute für Languages & Intercultural Training und ist spezialisiert auf interkulturelle Kommunikation.


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